Wie man auch bei Nacht gute Fotos mit dem Android schießt

13 September, 2017 — ninsch

Das Smartphone ist ein treuer Begeiter, um schnell mal Fotos unterwegs zu schießen und damit Momente festzuhalten. Dies ist tagsüber ein Leichtes. Allerdings bei Nacht werden die meisten Bilder verkrieselt und unscharf. Wir zeigen Ihnen heute ein paar Tipps & Tricks wie Sie trotz des kleinen Sensors in Ihrer Handykamera gute Fotos bei Nacht erzielen können.

Hintergrund zu Handykameras

Die Hauptursache für schlechte Bilder am Abend bzw. in der Nacht liegt bei den verbauten Sensoren. Diese sind 30-60 mal kleiner als die digitaler Spiegelreflexkameras und bekommen also bei schechten Lichtverhältnissen nicht genügend zu verarbeitende Informationen, um ein klares Abbild des Motivs darzustellen. Um dieser physikalischen Problematik entgegenzuwirken, können Sie allerdings einige Einstellungen treffen, um dennoch auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Ergebnisse zu erzielen.

ISO Werte – Emfindlichkeit

ISO ist ein Standard der sich in diesem Fall mit der Filmempfindlichkeit befasst. Wer eine analoge Kamera hat oder hatte, kennt diesen Ausdruck. An den ISO-Werten zu drehen kann bereits eine wesentliche Verbesserung erzielen, allerdings sollte man diese mit Vorsicht genießen. Ab ISO 320 (je nach Lichtverhältnis) beginnt das Bild wiederum zu krieseln, da es zu Lesefehlern führt, die sich in Bildrauschen und fehlenden Bildinformationen niederschlagen.

Das setzt Sie wieder genau an den Ausgangspunkt an dem Sie bereits waren: Ein rauschendes Bild in schlechter Qualität. ISO-Werte werden üblicherweise bereits vom Android-Gerät automatisch angepasst. Wenn Sie die ISO manuell verändern, dann tun Sie dies behutsam.

Mehr Licht

Wenn die Möglichkeit besteht, verwenden Sie stets eine zusätzliche Lichtquelle für Ihr Motiv. Wenn Sie beispielsweise ein Foto abends auf der straße machen möchten von Ihrer Begleitung, suchen Sie sich eine Straßenlaterne. Die zusätzliche Lichtquelle reduziert die Empfindlichkeit des Sensors bzw. wird ein geringerer ISO-Wert verwendet, wodurch es zu geringeren Störungen kommt.

Die meisten modernen Android-Geräte verfügen ebenfalls über LED-Leuchten, die als Blitz agieren. Manche adaptaptieren die Lichtfarbe sogar an die Lichtverhältnisse des aufzunehmenden Motivs. Sie sind eine gute Hilfestellung, allerdings verlieren die Fotos ihre Tiefe. Durch das gerichtete Licht verwaschen sich Schatten und man endet zumeist mit einem viel zu hellem Vordergrund während der Hintergrund des Fotos im Schwarz ersäuft.

Längere Belichtungszeit

Neben ISO und zusätzlichen Lichtquelln ist auch die Belichtungszeit entscheidend. Gehen Sie in den manuellen Modus und erhöhen Sie diese. Sie geben dem Sensor dadurch mehr Zeit das Fotomotiv “zu sehen”, sprich mehr Bildinformationen zu sammeln. Dadurch wird das Bild heller, gleichzeitig erzielen Sie bei sich bewegenden Objekten wie vorbeifahrenden Autos kunstvolle Farbeffekte. Üblicherweise wird die Einstellung hierfür auf Ihrem Gerät als Shutter oder ähnliches angeführt.

Bedenken Sie: Bei einer höheren Belichtungszeit müssen Sie bei der Aufnahme Ihr Android so still wie möglich halten, damit Sie kein verwischtes und unscharfes Foto bekommen. Hierfür empfehlen wir Ihnen einen kurzen Besuch bei Amazon zu machen und sich dort ein kleines Stativ zu besorgen. Diese sind bereits ab 15Euro erhältlich und sind dabei auch handlich klein.

Wird das Foto zu hell, schalten Sie am besten die ISO-Einstellung wieder auf Automatik. Sollte das Bild dennoch zu hell werden, stellen Sie manuell einen möglichst geringen ISO-Wert ein.

Schlusswort

Keine der Tipps ist eine 1-Klick-Lösung und kann die zu kleine Sensorgröße obsolet machen. Dennoch können Sie mit ein paar einfachen Einstellungen das Beste aus Ihren Fotos holen. Ein gutes Gleichgewicht zwischen ISO-Werten, Belichtungszeit und Lichtquelle wird es Ihnen ermöglichen auch bei Nacht unvergessliche Momente festzuhalten.